Unsere Helfer finden Sie nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt: In Italien, Schweden, Brasilien und Kanada sorgen wir für ein sauberes Zuhause. Das Schöne für uns ist, dass wir uns jeden Tag mit Kollegen aus anderen Ländern austauschen – auch über kulturelle Unterschiede. Wir haben 10 Helpling-Mitarbeiter aus 10 verschiedenen Ländern gebeten, uns von ihrer Weihnachtszeit zu erzählen. Hier sind ihre Geschichten.
Fredrik aus Stockholm, Schweden
Für uns Schweden beginnt der Heilige Abend mittags mit einem großen Weihnachtsessen. Gegen 13 Uhr fahre ich zu meinen Großeltern, wo viele verschiedene Gerichte zubereitet werden: Hering, geräucherter Lachs, viel Schinken, Frikadellen, Würstchen, Sardellen und zum Nachtisch eine typisch schwedische Nachspeise: Lussekatt, ein Safrangebäck. Um Punkt 15 Uhr müssen wir fertig sein und auf dem Sofa sitzen, denn dann schauen wir traditionsgemäß den ganzen Nachmittag das Disney-Weihnachtsprogramm mit Donald Duck und Co. an. Dann überreichen wir unsere Geschenke. Um 18.30 Uhr sehen wir uns einen weiteren traditionellen Weihnachtsfilm an. Er erzählt die Geschichte von Karl Bertil Jonsson, einer Art Weihnachts-Robin Hood. Der Silvesterabend ist bei uns weniger traditionell. Normalerweise gehe ich zu Freunden und feiere mit ihnen das Ende des Jahres.
Eline aus Amsterdam, Niederlande
In den Niederlanden feiern wir Weihnachten und Silvester wie in jedem anderen Land. Die ganze Familie kommt zusammen und isst viel, wir essen Raclette. Eine etwas andere Tradition ist, dass wir Sinterklaas feiern. Sinterklaas ist ein alter Mann, der jedes Jahr mit dem Schiff in die Niederlande fährt und allen Kindern, die brav waren, Geschenke bringt. An seinem Geburtstag, dem 5. Dezember, kommt die ganze Familie zusammen. In der Nacht klingelt es plötzlich an der Tür und ein großer Sack voller Geschenke steht da. Typische Dinge, die wir an diesem Tag essen, sind Pfeffernüsse und Schokoladenbriefe. Am 1. Januar haben wir auch eine besondere Tradition: Wir gehen schwimmen! An vielen Stränden in den Niederlanden treffen sich die Menschen, um im Meer zu schwimmen. Der berühmteste Ort dafür ist Scheveningen, wo man sogar ein Ticket kaufen muss, um teilnehmen zu können. Das Neujahrsschwimmen wurde dort so bekannt und beliebt, weil eine große bekannte Suppenmarke die Veranstaltung mit Handschuhen, Mützen und Suppe unterstützte. Ich habe es schon dreimal gemacht. Es macht viel Spaß, aber es ist unglaublich kalt!
Mathilde aus Paris, Frankreich
Am Abend des 24. Dezember gibt es ein großes Familienessen, das mehr als 4 Stunden dauert. 30 Leute sitzen zusammen und essen Gänseleber und Lachstoast. Danach gibt es Truthahn mit Kastanien und ein Gebäck, das „bûche“ genannt wird, d. h. Holzscheit, denn so sieht es auch aus. Dieser Abend ist hauptsächlich den Kindern gewidmet. Einer der Männer verkleidet sich als Weihnachtsmann und lenkt die Kinder ab, während ich mich um die Geschenke kümmere. Dann werden die Kinder in das Weihnachtszimmer gerufen und die Geschenke werden ihnen überreicht. Am 25. gehen die, die wollen, in die Kirche (das ist in unserer Familie sehr unterschiedlich), und dann feiern wir unser eigenes kleines Weihnachten mit meinen Eltern, meinem Bruder, seiner Frau und ihren Söhnen. Wir beschenken uns gegenseitig und essen eine Kleinigkeit, während wir Sinatra-Songs hören. Jeder bekommt zum Abendessen das, was er am liebsten mag. Mein Bruder bekommt Taramas (Lachseier), meine Mutter, meine Schwägerin und ich essen normalerweise Fisch nach dem besten Fischrezept meiner Mutter. Mein Vater isst normalerweise leicht, aber an diesem Tag bekommt er das größte Stück seines Lieblingsgebäcks: einen Zitronenkuchen von „La Patisserie des Rêves“, einer fantastischen Konditorei in Paris. Ich werde Silvester mit meinen Freunden feiern.
Josef from Waidhofen, Austria
An einem österreichischen Heiligen Abend sitzt man traditionell um den Christbaum, singt, betet vielleicht auch, und überreicht sich dann die Weihnachtsgeschenke. Mein Weihnachten ist immer etwas anders, aber meistens ist es so, dass der Heilige Abend mit einem Essen um 18 Uhr beginnt. Wie in fast allen österreichischen Familien gibt es bei uns Karpfen. Danach versammeln wir uns um den Christbaum, um zu singen und die Geschenke zu verteilen. Anders als in anderen Ländern glauben bei uns die kleinen Kinder an das Christkind, das die Geschenke bringt. Ein paar Tage vor dem Heiligen Abend schreiben die Kinder eine Wunschliste und legen sie für das Christkind auf das Fensterbrett. Am nächsten Tag ist der Wunschzettel verschwunden. Nachdem wir reichlich gesungen und geschenkt haben, gehen wir um 22 Uhr in die Christmette. Auch das ist in Österreich so üblich, da es ein recht katholisches Land ist. Am 25. und 26. Dezember treffen wir Freunde und Verwandte und essen so viele Weihnachtskekse, wie wir können.
Benjamin aus Berlin, Deutschland
In diesem Jahr muss ich Berlin an Weihnachten nicht verlassen. Mein älterer Bruder, der in Berlin-Schöneberg lebt, ist dieses Mal der Gastgeber. Für gewöhnlich trifft sich meine Familie in Frankfurt am Main im Haus meiner Eltern. Das ist natürlich auch immer schön, aber es ist auch mal entspannend, wenn ich am Ende des Jahres nicht reisen muss.
Unser Weihnachtsfest veranstalten wir an „Heiligabend“, dem 24. Dezember. Meine Mutter und die Familie meines Bruders bereiten tagsüber die Speisen vor. Am frühen Abend treffen die Gäste ein. Alle kleineren Kinder verlassen den Raum, so dass der „Weihnachtsmann“ die Geschenke unter dem Baum platzieren kann. Sobald die Kinder wieder im Wohnzimmer sind, sorgen weihnachtliche Lieder für die richtige Stimmung. Eine der Töchter meines Bruders spielt auf dem Klavier und wir singen zusammen. Jetzt lassen wir die Kleinen nicht länger warten. Die schön verpackten Päckchen werden geöffnet, ein buntes Treiben: Überall liegt Papier rum, Spielsachen werden ausprobiert und man kommt aus dem Umarmen gar nicht mehr raus!
Inzwischen wurde aufgetischt. Salate als Vorspeise bevor wir uns dann verschiedenen Hauptspeisen widmen. Neben unserer obligatorischen Ente gibt es auch gebackene Doraden. Für das Essen lassen wir uns richtig viel Zeit. Dieser Moment ist immer unheimlich entspannend.
Am ersten und am zweiten Weihnachtsfeiertag zehren wir noch von den vielen Speisen, die an Weihnachten gekocht wurden. Wir halten den Koch-Aufwand gering und entspannen und nutzen die Tage für gemeinsame Unternehmungen, z.B. Schlittschuhlaufen.
Eduardo aus São Paulo, Brasilien
In São Paulo, wo ich herkomme, bereiten wir ein sehr großes Essen vor, das normalerweise erst um Mitternacht beginnt. Es ist mehr, als man in einer ganzen Woche essen kann! Am liebsten essen wir Truthahn. In manchen Familien, wo es Kinder gibt, verkleidet sich jemand als der Weihnachtsmann, der die Geschenke übergibt. Generell werden die Geschenke erst in der Nacht zum 25. Dezember geöffnet. Am 25. findet mittags ein weiteres Familienessen statt mit noch mehr Essen. Je nachdem, wo man ist, gibt es riesige Partys gegen 1 oder 2 Uhr nachts. An Silvester ist es Tradition weiße Kleidung, als Zeichen des Friedens, zu tragen. Manche tragen aber auch Gelb (Geld), Grün (Hoffnung), Blau (Gesundheit) oder Pink oder Rot (Liebe/Leidenschaft). Manche tragen diese Farben auch nur als Unterwäsche… Wir essen Linsen, was im neuen Jahr viel Glück und Geld bringen soll. Was wir auf keinen Fall essen, ist Geflügel. Man glaubt, dass es seine Beine beim Laufen nach hinten schlägt, was als Metapher für das Rückwärtsgehen im kommenden Jahr steht. Um Mitternacht gehen wir zum Strand und wenn die Uhr 12 schlägt, springen wir über 7 Wellen, was auch Glück bringt. Nach 00 Uhr 30 treffen wir unsere Freunde und feiern mit ihnen das Neue Jahr.
Brei aus Sydney, Australien
Weihnachten findet bei uns im Sommer statt, deshalb sitzen wir im Garten und genießen BBQ mit frischen Meeresfrüchten und Salat, Pavlova und Christmas Pudding als Nachtisch. Wir haben auch Knallbonbons! Unsere Familie unterhält sich und wir gehen im Pool schwimmen oder laufen zum Strand. Wir haben Weihnachtsbäume, allerdings aus Plastik, und dekorieren unsere Häuser mit vielen Weihnachtslichtern. An Silvester treffen wir uns nachmittags zum Picknick und warten auf das große Feuerwerk um Mitternacht. Oder wir treffen Freunde für ein weiteres BBQ.
Anna aus Mailand, Italien
In Italien stellt jeder seinen Weihnachtsbaum (meist Plastik) und baut die Krippe am 8. Dezember auf (ein wichtiger religiöser Tag in Italien) und so bleibt es bis zum 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, an dem die Weihnachtszeit offiziell endet. Im Süden Italiens ist das Essen an Heiligabend sehr wichtig. Die ganze Familie kommt zusammen und man isst viel, hauptsächlich Fisch, und tauscht Geschenke aus. Wenn es Kinder in der Familie gibt, wartet man gespannt auf den Morgen des 25. Dezember, denn dann gibt es die Geschenke, die der Weihnachtsmann (Babbo Natale) und das Christkind gebracht haben. Das Mittagessen am 25. ist das Wichtigste an Weihnachten: die ganze Familie verbringt den Tag zusammen, es gibt mehr Geschenke und sehr viel Essen (Pasta, Lasagne, Ravioli, Fleisch, Salat, Käse, Früchte und und und). Dazu drei traditionelle Desserts: Panettone, Pandoro und Torrone. An Silvester trifft man wie in anderen Ländern auch, Freunde und feiert mit ihnen. Und am nächsten Tag gibt es (Überraschung!) mittags ein weiteres Familienessen.
Alex aus Toronto, Kanada
Kanada ist nicht nur ein Land mit verschiedensten Landschaften, sondern auch ein Land großer Spiritualität und vieler kulturell unterschiedlichen Menschen. Von der Ost- bis zur Westküste gibt es 35 Millionen Menschen, die alle ein anderes Weihnachten und andere Traditionen und Festtage feiern. Meine Familie feiert Chanukka, ein jüdisches Fest, das jedes Jahr an einem anderen Datum im November oder Dezember stattfindet und 8 Tage dauert. Wir machen Latkes (oder Latkas) und zünden die Menora (den siebenarmigen Leuchter) an, während unsere Nachbarn ihr Haus für Weihnachten schmücken. Am 26. feiern alle Kanadier Boxing Day, den 2. Weihnachtsfeiertag. Dieser Tag führt auf unsere Commonwealth-Wurzeln zurück. Wir öffnen weitere Weihnachtsgeschenke oder rennen in die Geschäfte, um die letzten „Sales“ abzugreifen. An Silvester erleuchten Feuerwerke den Himmel über ganz Kanada. An Mitternacht gibt es manch mutige Kanadier, die den üblichen „Polar Bear Swim“ machen, das heißt, sie springen in eiskalte, gefrorene Seen und läuten so ein neues glückliches Jahr ein.
Alejandro aus Madrid, Spanien
Meine Familie liebt es, Weihnachten zu feiern, und zwar richtig. Es ist normalerweise das einzige Mal im Jahr, dass die ganze Familie zusammenkommt, weil wir alle über die ganze Welt verstreut sind. Deshalb geben wir uns zu diesem Anlass besondere Mühe. Erstens schmücken wir das ganze Haus für das Weihnachtsessen mit einem Weihnachtsbaum, Bethlehem-Figuren (eine besonders spanische Tradition) und Bananen. Zweitens wird ein Weihnachtsessen organisiert, für das ich zum Glück nicht bezahlen muss. Was bei unserem Weihnachtsessen nie fehlt, sind Lachshäppchen, Lammfleisch als Hauptgericht und guter Wein. Zum Nachtisch gibt es „Turrón“, die berühmteste spanische Weihnachtsspezialität aus Mandelnougat. Nach dem Essen wird getanzt, Freunde und Nachbarn sind immer willkommen. In vielen Ländern werden die Geschenke zu Weihnachten verteilt, aber in Spanien warten wir bis zum 5. Januar, dem Abend vor dem Tag der Heiligen Drei Könige. Dann kommen Melchior, Caspar und Balthasar in jedes Haus und legen die Geschenke unter den Weihnachtsbaum. Am Silvesterabend gibt es wieder ein großes Essen im Kreise der Familie, ähnlich wie an Heiligabend. Es gibt zwar Wolfsbarsch statt Lamm, aber der Rest ist derselbe. Natürlich gibt es auch Krabben mit Mayonnaise.
Silvester in Spanien hat seine eigene Tradition, die ich besonders lustig und gut finde. Wir ziehen alle etwas Rotes an, um einen guten Start ins neue Jahr zu haben. Und dann kommen die Weintrauben, eines der wichtigsten Rituale in der Silvesternacht. In den letzten 12 Sekunden des Jahres müssen wir 12 Weintrauben essen, eine für jeden Monat, ohne zu ersticken. Wenn man einen guten Start ins neue Jahr haben will, muss man sie alle essen. Viele Spanier sehen sich im Fernsehen das Glockenspiel an der Puerta del Sol in Madrid an: Man sollte das neue Jahr auch mit dem richtigen Fuß beginnen, was ebenfalls Glück bringt. Erst dann öffnet man eine Flasche Sekt oder Champagner, stößt an und feiert.
So viele verschiedene Arten, Weihnachten zu feiern! Erzählen Sie uns, wie Sie Weihnachten feiern! Und nun wünschen wir Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und eine besinnliche, erholsame Zeit mit Ihrer Familie!
Ihr Helpling Blog-Team