Die deutsche Gesellschaft wird zunehmend älter, die Frauenerwerbsquote steigt und die Relevanz von Freizeit erhält einen immer größeren Stellenwert. In anderen Worten: der Bedarf an Reinigungskräften nimmt zu. Gleichzeitig wird die Putzbranche von rund 90 Prozent Schwarzarbeit, schlechtem Image und geringer Bezahlung dominiert. Im Auftrag von Helpling, der führenden Online-Vermittlungsplattform für Reinigungskräfte, hat das Marktforschungsinstitut Forsa anlässlich des “Tag der Putzfrau” (8.11.2019) untersucht, was die Deutschen über den Beruf Reinigungskraft wirklich denken. Was sind sie bereit zu zahlen und wie wichtig ist es Ihnen, eine Reinigungskraft legal zu beschäftigen?
Bedarf an Hilfe im Haushalt ist gestiegen – Markt ist weiterhin unerschlossen
Jeder zweite Deutsche kann sich vorstellen, eine Reinigungskraft zu beschäftigen. Doch wie die Forsa Studie zeigt, hat aktuell nur jeder Zehnte Unterstützung im Haushalt (2015: 7 Prozent). Dies verdeutlicht, wie viel Potential im Markt weiterhin ungenutzt bleibt. Hinsichtlich der Altersstruktur zeigt sich, dass Personen zwischen 30-45 Jahren (10 Prozent) sowie ab 60 Jahren (14 Prozent) am häufigsten eine Reinigungskraft beschäftigen. Erwähnenswert ist zudem das Ost-West-Gefälle: 15 Prozent aller Westdeutschen haben eine Reinigungskraft, bei den Ostdeutschen sind es lediglich 3 Prozent.
Deutsche legen Wert auf legale Beschäftigung
77 Prozent aller Deutschen ist es “eher” bis “sehr” wichtig, dass ihre Reinigungskraft legal tätig ist. Doch nur zwei Drittel wären auch bereit, für die legal tätige Reinigungskraft mehr zu zahlen.
Zahlungsbereitschaft für Putzhilfen ist weiterhin gering
Die monetäre Wertschätzung der Deutschen gegenüber Reinigungskräften ist in den letzten Jahren leicht gestiegen, befindet sich aber weiterhin auf einem sehr geringen Niveau. 2015 war rund die Hälfte aller Befragten (46 Prozent) nicht bereit, mehr als 10 Euro pro Stunde für eine Reinigungskraft zu zahlen. Heute hat sich dieser Trend leicht ins Positive verschoben: 39 Prozent der Deutschen würden einer Putzhilfe einen Stundenpreis von 10-12 Euro zahlen. Dies entspräche dem durchschnittlichen Schwarzmarktniveau. 30 Prozent würden 12-15 Euro zahlen, 7 Prozent mehr als 15 Euro. Eine ähnliche Zahlungsbereitschaft bestätigt sich auch hinsichtlich der Befragten, die eine Reinigungskraft beschäftigen: 41 Prozent zahlen ihrer Putzhilfe 10-12 Euro, 42 Prozent 12-15 Euro und 9 Prozent mehr als 15 Euro pro Stunde.
Ansehen des Berufs sinkt weiter
73 Prozent aller Deutschen sind der Meinung, dass Putzhilfen ein “eher geringes” oder “sehr geringes” Ansehen in der Gesellschaft genießen. Im Vergleich zu 2015 nimmt das Ansehen tendenziell sogar ab (2015: 68 Prozent). Die Gründe für das negative Bild: Zwei Drittel der Deutschen sehen Putzen als eine einfache Tätigkeit an, die jeder ausüben kann. Darüber hinaus spielen das geringe Bildungsniveau von Reinigungskräften (54 Prozent), die verbreitete Schwarzarbeit (46 Prozent) sowie der Migrationshintergrund vieler Reinigungskräfte (39 Prozent) eine Rolle. Die Annahme, dass man Reinigungskräften nicht vertrauen kann, spielt bei den Gründen für ein geringes Ansehen faktisch eine untergeordnete Rolle. 91 Prozent aller Deutschen sind der Meinung, dass der Beruf eine höhere Anerkennung verdient hat.
Weibliche Putzhilfen werden bevorzugt – Sicherheitsempfinden an erster Stelle
Die Mehrheit aller Deutschen (61 Prozent) würde eine weibliche Reinigungskraft bevorzugen. Der ausschlaggebende Grund ist der Sicherheitsaspekt: Wer eine weibliche Putzhilfe bevorzugt, fühlt sich bei ihr sicherer (44 Prozent). Hierbei macht es keinen Unterschied, ob es sich bei den Befragten um Männer oder Frauen handelte. Ein weiterer Grund für die Präferenz einer weiblichen Reinigungskraft ist die Annahme, dass Männer weniger gründlich putzen (36 Prozent).
Weitere Information:
Helpling hat bereits 2015 zusammen mit Forsa die Deutschen ab 18 Jahren (n= 1006) zu ihrer Meinung und Einstellung gegenüber dem Beruf der Reinigungskraft bzw. Putzhilfe befragt. Weitere Details zu den Ergebnissen sind im angefügten Chartbericht von Forsa vorzufinden.