Eine saubere Fassade ist mehr als nur eine Frage des guten Geschmacks. Sie ist Visitenkarte, Schutzschild und Wertgarant zugleich. Während der erste Eindruck oft vom äußeren Erscheinungsbild geprägt wird, verbirgt sich hinter der Fassade weit mehr als Ästhetik. Algen, Moose, Feinstaub oder Ruß sehen nicht nur unschön aus, sondern greifen langfristig das Material an. Feuchtigkeit dringt ein, Farben verblassen, die Substanz leidet.
Und genau hier liegt das Problem:
Viele Hausbesitzer unterschätzen die Wirkung von Zeit, Witterung und Umweltbelastung auf die Außenhülle ihres Gebäudes. Die Folgen zeigen sich oft erst dann, wenn bereits kostspielige Reparaturen nötig sind. Doch so weit muss es nicht kommen.
In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Ihre Fassade reinigen: effizient, materialgerecht und sicher. Wir zeigen Ihnen bewährte Methoden für verschiedene Oberflächen wie Putz, Stein, Glas oder Metall. Sie lernen, welches Reinigungsmittel wann geeignet ist, wie oft Sie Ihre Fassade reinigen sollten und wo der Einsatz eines Profis wirklich Sinn macht.
Ob Eigenheim, Mehrfamilienhaus oder Geschäftsgebäude: Wer seine Fassade kennt, schützt sie besser. Und wer sie richtig pflegt, erhält nicht nur den Wert des Gebäudes, sondern auch ein gutes Gefühl beim täglichen Blick darauf.
Los geht’s!
Warum die Fassade regelmäßig gereinigt werden sollte
Ein gepflegtes Äußeres ist kein Luxus, sondern Teil der Instandhaltung. Die Fassade ist rund um die Uhr Witterung, Schmutz, Feinstaub und biologischem Bewuchs ausgesetzt. Wer nicht regelmäßig reinigt, riskiert mehr als nur einen optischen Makel.
Der erste Eindruck zählt, besonders bei Immobilien. Eine saubere Fassade wirkt einladend, professionell und vermittelt Wertigkeit. Das ist nicht nur für Eigenheimbesitzer relevant, sondern auch für Vermieter und Unternehmen. Aber die Optik ist nur ein Teil der Gleichung.
Verschmutzungen wie Algen, Moose, Ruß oder Pilzbefall können die Bausubstanz dauerhaft schädigen. Feuchtigkeit dringt in mikroskopisch kleine Risse ein, gefriert im Winter und sprengt das Material auf Dauer auf. Auch die Wandfarbe leidet: Sie verliert nicht nur an Farbintensität, sondern kann abblättern oder ihre schützende Funktion komplett einbüßen. Das wiederum begünstigt Schimmelbildung, Putzabplatzungen oder sogar Korrosion, insbesondere bei Fassaden mit metallischen Bauteilen.
Auch die Energieeffizienz leidet, wenn Fassadendämmungen von außen verunreinigt sind. Schmutz verringert die Atmungsaktivität der Oberfläche und kann Wärmestau fördern.
Wie oft sollte man die Fassade reinigen?
Ok, es ist also wichtig, dass Sie regelmäßig Ihre Fassade reinigen. Aber wie oft bedeutet regelmäßig? Die Antwort ist nicht ganz so einfach und hängt von der Verschmutzung ab. Aber nicht jede Verschmutzung ist gleich auf den ersten Blick erkennbar. Manche setzen sich langsam fest über Jahre hinweg. Doch genau das macht regelmäßige Reinigung so entscheidend.
Als grober Richtwert gilt: Eine Fassadenreinigung sollte alle 5 bis 7 Jahre erfolgen. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
- Lage der Immobilie: In Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit, viel Regen oder in Waldnähe ist häufigere Pflege nötig.
- Bewuchs und Schattierung: Algen und Moose entstehen vor allem an dauerhaft feuchten Stellen.
- Stadtluft und Verkehrsnähe: Ruß und Feinstaub lagern sich schneller ab, besonders bei hellen Fassaden.
Tipp: Wer die Oberfläche nach der Reinigung imprägniert, beugt Neuverschmutzung vor. Dadurch lässt sich der nächste Reinigungszyklus oft deutlich hinauszögern.
Fassade selbst reinigen oder den Profi beauftragen?
Die Entscheidung, ob Sie Ihre Fassade selbst reinigen oder professionelle Reinigungskräfte beauftragen, hängt von mehreren Faktoren ab und sollte gut überlegt sein.
Was für die DIY-Reinigung spricht:
- Sie ist kostengünstig.
- Sie erlaubt Flexibilität beim Zeitpunkt.
- Kleinere Flächen sind mit den richtigen Mitteln und Geräten gut selbst zu handhaben.
Aber: Wer zu aggressiven Reinigern greift oder falsche Techniken anwendet, riskiert Schäden an der Bausubstanz. Auch die Unfallgefahr (etwa bei Arbeiten auf Leitern) ist nicht zu unterschätzen. Deshalb ist es manchmal sinnvoller, einen Profi ranzulassen, ähnlich wie bei der Reinigung einer Hochglanzküche, bei der ebenfalls das richtige Mittel, die passende Technik und viel Fingerspitzengefühl gefragt sind.
Ein professioneller Reinigungsbetrieb lohnt sich, wenn:
- es sich um große Flächen handelt,
- die Fassade schwer zugänglich ist (z. B. bei mehrstöckigen Gebäuden),
- das Haus unter Denkmalschutz steht,
- Sie sich nicht sicher sind, wie Sie Ihre Fassade reinigen,
- oder spezielle Materialien wie Naturstein oder historische Putze fachgerecht behandelt werden müssen.
Fassade reinigen: verschiedene Fassadentypen und die Besonderheiten bei der Reinigung
Ob Sie selbst reinigen oder einen Fachbetrieb beauftragen, ein entscheidender Punkt bleibt immer gleich: Die Reinigungsmethode muss zum Material passen. Denn jede Fassadenart hat ihre eigenen Ansprüche, Reaktionen auf Feuchtigkeit, Chemikalien und Druck.
Ein kurzer Überblick über gängige Materialien und worauf Sie bei der Reinigung achten sollten:
Putzfassade
Putzfassaden sind weit verbreitet, aber auch empfindlich. Besonders grober oder dekorativer Putz kann schnell Schaden nehmen.
- Verwenden Sie niedrigen Wasserdruck, um die Oberfläche nicht aufzurauen.
- Sanfte, pH-neutrale Reiniger reichen oft aus.
- Keine Scheuermittel oder harten Bürsten einsetzen.
Ziegel- oder Backsteinfassade
Ziegel gelten als robust, sind aber oft porös. Schmutz kann tief eindringen.
- Alkalische Reinigungsmittel lösen organische Verschmutzungen wie Algen oder Moose effektiv.
- Auch Heißwasserreinigung ist eine gute Option, vorausgesetzt, das Mauerwerk ist intakt.
- Hochdruck nur mit Vorsicht und auf Abstand einsetzen.
Natursteinfassade (z. B. Sandstein, Granit, Kalkstein)
Naturstein ist edel, aber anspruchsvoll und jede Gesteinsart reagiert unterschiedlich.
- Vermeiden Sie unbedingt säurehaltige Reiniger, vor allem bei kalkhaltigem Stein wie Travertin oder Marmor.
- Nutzen Sie stattdessen spezialisierte Steinreiniger, abgestimmt auf das jeweilige Gestein.
- Im Zweifel: Material an unauffälliger Stelle testen oder Fachmann fragen.
Glasfassade
Glasfassaden sind pflegeintensiv, vor allem, wenn sie großflächig und schwer zugänglich sind.
- Für streifenfreie Ergebnisse empfiehlt sich entmineralisiertes Wasser und ein Teleskopsystem mit Abzieher.
- Hydrophobe Beschichtungen helfen langfristig gegen Neuverschmutzung.
Direkte Sonneneinstrahlung beim Reinigen vermeiden, sonst entstehen schnell unschöne Schlieren.
Metallfassade (z. B. Aluminium, verzinkter Stahl)
Metallfassaden sind wetterfest, doch nicht immun gegen Verschmutzung und Korrosion.
- Verwenden Sie ausschließlich pH-neutrale Reinigungsmittel, um die Schutzschicht nicht zu beschädigen.
- Achten Sie auf Flugrostbildung, besonders bei Stahl, frühzeitiges Entfernen verhindert tiefere Schäden.
- Auch hier kann eine Imprägnierung nach der Reinigung die Wartungsintervalle verlängern.
Fassade reinigen: Die besten Methoden im Überblick
Nachdem Sie den Fassadentyp bestimmt haben, stellt sich die nächste Frage: Welche Reinigungsmethode ist die richtige? Nicht jede Technik eignet sich für jedes Material. Um Schäden zu vermeiden und ein optimales Ergebnis zu erzielen, sollte die Reinigungsmethode immer abgestimmt auf den Verschmutzungsgrad und die Oberfläche gewählt werden.
Fassade reinigen: selber machen
Wenn Sie Ihre Fassade selbst reinigen möchten, sparen Sie in vielen Fällen nicht nur Kosten, sondern behalten auch die volle Kontrolle über das Vorgehen. Doch bei aller Motivation gilt: Vorbereitung und Wissen sind entscheidend.
Bevor Sie loslegen, sollten Sie sich mit drei Fragen auseinandersetzen:
- Welches Fassadenmaterial liegt vor?
- Wie stark ist die Verschmutzung?
- Ist das Gebäude leicht zugänglich?
Für die meisten Hausfassaden reicht eine schonende Reinigung mit Wasser, einer Bürste und einem passenden, pH-neutralen Reiniger aus. Wenn Sie Ihre Fassade reinigen, sollten Sie unbedingt auf scheuernde Mittel oder säurehaltige Reiniger, die die Oberfläche dauerhaft schädigen können, verzichten.
Bei der DIY-Reinigung gelten einige Grundregeln:
- Testen Sie Reinigungsmittel immer an einer unauffälligen Stelle.
- Arbeiten Sie von oben nach unten, um Schlieren zu vermeiden.
- Achten Sie auf die richtige Einwirkzeit. Zu lang kann Flecken verursachen, zu kurz bringt oft kein Ergebnis.
- Tragen Sie geeignete Schutzkleidung, vor allem bei chemischen Reinigern.
Die DIY-Methode lohnt sich bei gut erreichbaren, kleineren Flächen und leichten Verschmutzungen. Wenn Sie jedoch unsicher sind, sei es beim Mittel, beim Untergrund oder bei der Höhe, ist ein Fachbetrieb meist die bessere Wahl. Denn falsche Eigenversuche können am Ende teurer werden als eine professionelle Reinigung.
Gerade wenn im Anschluss ein neuer Anstrich geplant ist, etwa weil Sie Ihre Wände streichen oder die Fassadenfarbe auffrischen möchten, ist eine gründliche, fachgerechte Reinigung entscheidend. Denn nur auf einem sauberen, tragfähigen Untergrund haftet die Farbe optimal, und das Ergebnis bleibt langfristig schön.
Doch egal, ob Sie selbst Hand anlegen oder einen Profi beauftragen, entscheidend ist, die richtige Methode für Ihre Fassade zu wählen. Denn jede Oberfläche reagiert anders auf Druck, Hitze oder chemische Reinigungsmittel. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, haben wir die gängigsten Verfahren kompakt für Sie zusammengestellt:
Manuelle Reinigung mit Bürste und Gartenschlauch
Die klassische Variante: einfach, kostengünstig und besonders für kleinere Flächen geeignet.
- Ideal bei leichten Verschmutzungen oder empfindlichen Untergründen wie feinem Putz.
- Verwenden Sie eine weiche Bürste oder einen Schwamm, um die Oberfläche zu schonen.
- Lauwarmes Wasser und ein milder Reiniger genügen oft schon.
Ein Vorteil: Sie haben volle Kontrolle über Druck und Einwirkzeit und minimieren so das Risiko für Materialschäden.
Fassade reinigen mit Hochdruckreiniger
Effizient, aber nicht risikofrei. Ein Hochdruckreiniger entfernt Moos, Algen und hartnäckigen Schmutz schnell. Jedoch ist diese Methode nur bei robusten Materialien wie Klinker oder Beton sinnvoll.
- Achten Sie auf die richtige Druckstufe (nicht über 100 bar bei sensiblen Oberflächen).
Halten Sie ausreichend Abstand zur Fassade, um Putz oder Fugen nicht zu beschädigen. - Niemals bei bröseligem Mauerwerk oder offenen Rissen anwenden.
Heißwasser- und Dampfreinigung
Diese Methode kommt ohne chemische Zusätze aus und ist ideal für ökologisch sensible Bereiche oder historische Bauten.
- Durch die hohe Temperatur (über 100 °C) lösen sich organische Verschmutzungen effektiv.
- Besonders bei Algen- oder Pilzbefall zu empfehlen.
- Bei richtiger Anwendung auch für Naturstein oder denkmalgeschützte Fassaden geeignet.
Chemische Fassadenreinigung
Kommt meist dann zum Einsatz, wenn andere Methoden nicht ausreichen. Dies ist zum Beispiel bei Öl, Ruß oder hartnäckigem Bewuchs der Fall.
- Wichtig: Der Reiniger muss auf das jeweilige Material abgestimmt sein.
- Lassen Sie die Lösung gezielt einwirken und spülen Sie gründlich mit klarem Wasser nach.
- Tragen Sie Schutzkleidung und achten Sie auf Umweltauflagen, z. B. bei der Abwasserentsorgung.
Fassade reinigen mit Hausmitteln: Was wirklich funktioniert
Wenn Sie auf chemische Reiniger verzichten möchten, sind Hausmittel eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative. Vorausgesetzt, sie werden richtig angewendet. Besonders bei leichten Verschmutzungen oder empfindlichen Oberflächen lohnt sich ein Blick in den Vorratsschrank.
1. Essig: gegen Kalk und Algen
Essig oder Essigessenz ist ein bewährtes Mittel bei kalkhaltigen Rückständen und grünem Belag. Er wirkt leicht desinfizierend und hilft, Algenansätze zu lösen.
- Anwendung: Mischen Sie etwa 1 Teil Essig mit 3 Teilen warmem Wasser.
- Aufsprühen oder mit weicher Bürste auftragen, kurz einwirken lassen und gründlich abspülen.
- Achtung: Nicht auf kalkhaltigem Naturstein wie Marmor oder Sandstein verwenden, denn hier kann Essig die Oberfläche angreifen.
2. Natron: für fettige oder organische Verschmutzungen
Natron (auch bekannt als Backsoda) wirkt leicht alkalisch und eignet sich besonders für Ruß- oder Fettfilme, etwa in der Nähe von Abluftöffnungen.
- Anwendung: 2–3 Esslöffel Natron in einem Liter warmem Wasser auflösen.
- Mit Schwamm oder Sprühflasche auftragen, sanft abbürsten und klar nachspülen.
3. Schmierseife: sanft und vielseitig
Schmierseife ist ein echter Allrounder, insbesondere für Putz- oder Kunststofffassaden.
- Anwendung: Einen Spritzer Schmierseife in einen Eimer mit warmem Wasser geben.
- Fläche mit einem Schwamm oder Tuch reinigen und mit klarem Wasser nachspülen.
Wichtig: Auch Hausmittel können Rückstände hinterlassen. Arbeiten Sie daher immer in kleinen Testbereichen und spülen Sie gründlich nach. Und denken Sie daran: Hausmittel ersetzen keine Tiefenreinigung, eignen sich aber hervorragend zur regelmäßigen Pflege.
Fazit
Eine saubere Fassade ist weit mehr als nur ein ästhetischer Bonus. Sie schützt, wertet auf und verlängert die Lebensdauer Ihres Gebäudes. Wer frühzeitig handelt und regelmäßig reinigt, beugt kostspieligen Schäden effektiv vor: sei es durch Algen, Feinstaub oder eindringende Feuchtigkeit. Dabei gilt: Es gibt nicht die eine Methode für alle Fälle. Vielmehr entscheidet der Fassadentyp, die Art der Verschmutzung und die Zugänglichkeit darüber, welche Reinigung sinnvoll und sicher ist.
Ob Sie sich für eine manuelle Bürstenreinigung, moderne Heißwasserverfahren oder den gezielten Einsatz von Hausmitteln entscheiden: der Schlüssel liegt in der richtigen Vorbereitung und einem klaren Verständnis für die jeweilige Oberfläche. Bei Unsicherheiten, schwer erreichbaren Bereichen oder empfindlichen Materialien sollten Sie jedoch nicht zögern, Fachleute einzubinden.
Wenn Ihnen die Zeit oder das passende Equipment fehlt, müssen Sie dennoch nicht auf eine gepflegte Fassade verzichten. Über Plattformen wie Helpling können Sie unkompliziert geschulte Hilfskräfte finden, die Ihre Fassade reinigen und Sie dabei tatkräftig unterstützen. Egal ob bei der Vorreinigung, der Pflege sensibler Flächen oder einfach als helfende Hand vor Ort.
Denn am Ende zählt nicht nur die Methode, sondern das Ergebnis: ein rundum gepflegtes Zuhause, das langfristig schützt – und jedes Mal aufs Neue überzeugt, wenn Sie zur Haustür gehen.