Geschirrspüler ausräumen, Wäsche machen, Fenster putzen – oft sind wir allein damit überfordert, unseren eigenen Haushalt zu schmeißen. Für das Sauberhalten von Sehenswürdigkeiten und öffentlichen Plätzen verantwortlich zu sein – unvorstellbar! Hier wird Reinigung schnell zum durchgeplanten Großprojekt. Deswegen wollen wir einen Blick über unseren verschmutzten Tellerrand werfen und unseren Reinigungshorizont erweitern. In der folgenden Bildstrecke stellen wir Ihnen Reinigungsprojekte vor, die außerhalb unserer eigenen vier Wände stattfinden:
Mit allen Wassern gewaschen – Sauberkeit der Meere
Klar Schiff machen! Neben Transport und Logistik ist die Pflege der Schiffe eine der Hauptaufgaben der Schifffahrt. Mit der Zeit sammeln sich Schlamm und Schmutz auf dem Rumpf eines Bootes an und reduzieren die Leistung des Schiffsmotors. Ein höherer Kraftstoffverbrauch, der Austoß von Gasen und die Förderung des schädlichen Treibhauseffekts sind die Folge. Kampf dem Muschelbewuchs – so lautet die Devise! Das geht am besten mit Hilfe einer Hochdruckreinigung, die unter Verwendung von Wasserdruck und Reinigungsmitteln selbst die hartnäckigsten Verschmutzungen wieder los wird.
Aber Vorsicht, der Dreck soll natürlich nicht zurück ins Wasser! Das ist ohnehin schon Auffangbecken für Müll und Abfälle. Unmengen an Plastik treiben in unseren Ozeanen herum und gefährden Umwelt und Lebewesen. Rund fünf Milliarden Plastiktüten werden in Deutschland pro Jahr verbraucht und machen um die 60% des Abfalls aus, der an die deutschen Küsten gespült wird.
Zeit für den Sprung ins saubere Wasser! Eine neue Methode, die den Erhalt sauberer Meere fördert, macht derzeit im Internet die Runde. Dabei sorgt eine hochmoderne eimer-ähnliche Technologie mit Hilfe einer Pumpe und speziell entwickelten Filtersystemen ununterbrochen dafür, Gewässer weitestgehend schmutzfrei zu halten. Der sogenannte “Sea-Bin” ist in der Lage, Wasser und Öl voneinander zu trennen und anschließend das gesäuberte Wasser zurück in die Gewässer zu spülen, sodass sich Müll nicht mehr lange über Wasser halten kann.
Fensterputzer oder Akrobaten? Die Reinigung in windigen Höhen
Hoch hinaus: Meterhohe Wolkenkratzer prägen das Bild vieler moderner Großstädte. Doch die unzähligen Fenster benötigen eine gründliche Reinigung. Der Beruf des Gebäudereinigers in Städten wie New York oder Dubai ist eine heikle Angelegenheit Er erfordert Präzision und einen großen Eimer Mut.
Der Burj Khalifa in Dubai ist mit seinen 160 Stockwerken und einer Höhe von 800 Metern das höchste Gebäude der Welt. Die mehr als 24.000 Fenster gehören zur Hauptattraktion des beliebten Touristen-Hotspots und wollen deshalb regelmäßig gereinigt werden. Als wäre das nicht schon Herausforderung genug, wird hier noch klassisch per Hand mit Seifenwasser und Fensterabzieher gereinigt. Dennoch sind die Gebäudereiniger selbst beim Fenster putzen in diesen schwindelerregenden Höhen wenig bzw. schlecht gesichert: Auf zwölf Gerüsten mit einem Gesamtgewicht von 13 Tonnen sind je drei Fensterreiniger gleichzeitig im Einsatz und sorgen für Durchblick. Leichter gesagt als getan – um alle Fenster zu putzen, benötigt das Reinigungsteam ganze drei Monate! Nach einer erfolgreichen Tour ist von Erholung jedoch keine Spur – der Putzspaß geht wieder von vorne los.
Auf den sauberen Zug aufspringen
Sauberkeit ist Krisen- und Bakterienherd Nummer Eins in deutschen Zügen. Die Verantwortlichen deutscher S-Bahnen haben in den vergangenen Jahren aus dieser Not eine Tugend gemacht und in Reinigungen investiert. In Berlin sind seit 2010 täglich von 8.30 Uhr bis 14.30 Uhr mobile Teams in Sachen Sauberkeit im Einsatz. Die Idee dahinter: Menschen verhalten sich rücksichtsvoller und überlegen zweimal, ob sie ihr Kaugummipapier auf dem Platz liegen lassen, wenn sie die Reinigungskräfte mit eigenen Augen sehen, die die Bahnen während der Fahrt sauber halten.
Auch bei der Deutschen Bahn gehören Sicherheit und Sauberkeit der Züge zum Kerngeschäft. Putzen ist jedoch nicht gleich putzen – von Reinigungen der Bahnanlagen, Grundreinigungen, Winterdienst, die Reinigung der Innenbereiche von Zügen bis hin zu täglichen Aufgaben wie dem Entsorgen von Abfall und vergessenen Zeitungen. Um hier den Überblick zu behalten, sorgen seit 2003 sogenannte “3-S-Zentralen” für Sauberkeit und Ordnung an den rund 5.400 Bahnhöfen in Deutschland. Die circa 50 Zentralen koordinieren die Reinigungsprozesse und überblicken Service, Sicherheit und Sauberkeit. Obendrein ist die Reinigung der Bahn auch ein logistisches Großprojekt – wann muss wo in welchem Umfang gereinigt werden? In deutschen Zügen sowie auf den Gleisen bleibt weiterhin viel Putzpotenzial und zu säubernde Luft nach oben!
Weltmeister im Reinigen – das Fußballstadion
Es lebe der Sport? Wenn uns das Fußballfieber erst einmal so richtig gepackt hat, vergessen wir oft, dass die Reinigung von Stadien und Wettkampfstätten eine ordentliche Portion Körpereinsatz erfordert. Im Fußballstadion in Essen ist der Name Programm: Unzählige Essensreste und Müll sammeln sich in 90 Minuten an. Bis zu 15-20 Kubikmeter Abfall hinterlassen die rund 8000 Zuschauer im Laufe eines Spiels. Nach jedem Spiel zeigt ein zehnköpfiges Team der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) dem Dreck die rote Karte.
Die Fußball-Putzkolonne beginnt ihren Streifzug, indem sie die Sitzreihen des Stadions auf grobe Müll- und Essensreste untersucht, denn nur die wenigsten Fußballfans entsorgen ihre leere Trinkbecher, Bierflaschen und Pappteller ordnungsgemäß in einem der “38 Silberlinge”, den aufgestellten Veranstaltungstonnen. Stundenlang arbeitet sich das eingespielte Reinigungsteam von der Haupttribüne bis zur Gottschalktribüne vor. Nach einem ganzen Arbeitstag hat es der Putztrupp dann endlich geschafft – lange Zeit zum Ausruhen bleibt jedoch nicht, denn nach dem Spiel ist bekanntlich vor dem Spiel!
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